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Soziale Kämpfe: Sozialschnüffler in Mülheim können nicht zum Dienst ausrücken

Sozialschnüffler in Mülheim können nicht zum Dienst ausrücken
Der Parkplatz der ARGE ist heute geschlossen worden.

Sozialschnüffler? Sie haben noch nie davon gehört, dass es Sozialschnüffler in Mülheim gibt? Es gibt sie - und sie haben ihre Büros im ersten Stockwerk der Arge in der Genovevastr. Sie nennen sich konspirativ "Bedarfsfeststellungs-" oder "Außendienst".
Sie wissen nicht was ein Sozialschnüffler ist? Er und auch sie durchsuchen die Wohnungen von armen Leuten und Erwerbslosen. Sie schnüffeln durch Küche, Bad und Schlafzimmer. Sie klingeln bei den Nachbarn und forschen nach, ob ihr Opfer Freunde bei sich wohnen lässt oder heimlich ein paar Stunden putzen geht.

Sozialschnüffler bespitzeln arme Leute und gucken was bei ihnen noch zu holen ist.

Vielleicht findet sich ja eine Mitbewohnein, die dem arbeitslosen Freund zukünftig den Unterhalt zu zahlen hat, so dass die ARGE Geld sparen kann. Vielleicht findet sich ja ein Nachbar, der verrät, wo die Arbeitslose für ein paar Euro putzen geht.

Sie heißen: Frau D., Frau A., Frau B., Frau S., Herr I., Herr K., Herr R. und Herr G. und sind die Sozialschnüffler der rechten Rheinseite.

G. ist ihr Koordinator und hat vor ein paar Monaten von ein paar Dutzend Leuten in seinem zu Hause in Porz (xxx) Besuch bekommen. Ganz unerwartet hat es morgens früh an seiner Tür geklingelt: "Erwerbslosen-Ermittlungsdienst- Abteilung Notwehr" hat der Besuch gerufen und wollte, dass der G. die Tür aufmacht und gucken mit wem er unter einer Bettdecke liegt. Keinen Mucks hat Herr G. von sich gegeben und die Tür erst geöffnet, als die Polizei da war. Seit dem hat der Herr G. Angst und traut sich nicht mehr seinen hellblauen Toyota vor der Haustür stehen zu lassen. Stattdessen parkt er ihn jetzt in der Tiefgarage des Porzer Rathauses, damit er keine Kratzer kriegt.

Kratzer hat Herr G. Image bei Nachbarn und auch Freunden längst bekommen. Ob so ein Schnüffler nicht auch die kleinen Missetaten seiner Bekannten verrät? Auch bei der ARGE haben die Kollegen sich gefragt, ob Schnüffledienste, die bei kleinen Leuten spitzeln gehen, denn wirklich rechtens sind. Leider sind die Schnüffeldienste rechtens. Und da Gesetz und Justiz auf der Seite von Sozialschnüfflern und Sozialgeldräubern sind, bleibt nichts anderes übrig, als selbst aktiv zu werden.

In Notwehr haben Leute heute um 9.30 Uhr den Parkplatz der ARGE mit einer dicken Eisenkette abgesperrt, damit die Sozialschnüffler nicht ausrücken können um Arbeitslose zu bespitzeln.

Müllemer Mädcher gäge Sozialschnäuvnas
(Mülheimer Mädchen gegen Sozialschnüffler)

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Dieser Artikel ist der Seite von indymedia entnommen worden (http://de.indymedia.org./2007/08/190971.shtml)
und stellt nicht die Meinung von Tacheles da, wird aber von Tacheles zur Diskussion und als als Dokument der Zeitgeschichte veröffentlicht.

Die Tacheles Redaktion
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TEXT auf dem Schild an der Kette:
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ARGE
Außendienst
Wir müssen leider
Drinnen bleiben
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