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Aufruf an Erwerbslose, prekär Beschäftigte und Geringverdienende: Kommt zur Wir haben es satt!-Demo! ...

+++ ... Macht mit beim Krach-Schlagen-Block von Erwerbslosengruppen +++
Erwerbslosengruppen wollen mit Töpfen, Topfdeckeln und Kanistern auf der Demo am 21.01. in Berlin Krach schlagen dafür, dass sich alle Menschen fair produzierte Lebensmittel leisten können.

Sie treffen sich dazu ziemlich in der Mitte des Demozuges, hinter den TeilnehmerInnen der Gruppen von SLOW FOOD und direkt vor dem Block von GREENPEACE (diese kommen wohl mit ihren Maisstengelpuppen).

Erkennbar ist unser Block an der Gelben Fahne mit dem Krach-Schlagen-Logo und dem ebenfalls gelben Front-Transparent von der Demo am 10.10.2010 (mindestens 80 Euro mehr für Lebensmittel).

Die Demo wird diesmal (anders als im Januar 2011) direkt auf der Rahel- Hirsch-Straße aufgestellt. Die Aufstellung wird wohl so aussehen: Am Beginn kommen die Traktoren und die Skulptur (die auf der Kundgebung enthüllt wird), danach bleibt eine Sicherheitslücke, dann kommt das Fronttransparent, der BUND Umwelt & Naturschutz, die Schubkarren ("Unter dem Motto "Lieber die eigenen Ideen karren, als nur mit den Füßen scharren" lädt die junge AbL alle TeilnehmerInnen der Demo ein, ihre Ideen zu Landwirtschaft und Ernährungssouveränität auf einer Schubkarre durch Berlin zu schieben."), als übernächste Gruppen kommen die Milchviehhalter des BDM, dann SLOW FOOD, dann der Krach-Schlagen-Block der Erwerbslosen, danach GREENPEACE mit dem Maisstengelpuppen, dann...

Für unseren Block kommen mit den MitstreiterInnen aus Hannover auch die Trommelgruppe, die uns im letzten Jahr bei der Demo in Berlin zur Grünen Woche so gut unterstützt hat.

Wir sehen uns am Samstag in Berlin,
Guido / ALSO Oldenburg

Domoinfos, Aufruf usw. unter: http://www.wir-haben-es-satt.de

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Aus aktuellem Anlass die Positionen der Erwerbslosengruppen - überarbeitetes Flugblatt des Krach-Schlagen-Bündnisses

Krach-Schlagen-Bündnis der Erwerbslosengruppen

+++ Bürger, Bauern, Kaufleute: Wir müssen reden! +++

Ehrlich gesagt: Wir haben nicht satt!

Wie auch: 4,28 Euro sind für einen Erwachsenen für Essen und Trinken für einen ganzen Tag im Hartz IV-Regelsatz vorgesehen, für ein 14-jähriges Kind sind es 3,22 Euro. Davon wird niemand satt. An gesunde oder gar Bio-Lebensmittel ist da gar nicht zu denken.
Was bleibt, ist der Weg zum Discounter. Und da suchen wir nicht nach Hinweisen auf Gentechnik oder faire Produktion, sondern nach den günstigsten Preisen. Weil sonst am Ende des Geldes zu viel Monat übrig bleibt.
Die Aufforderung, wir sollten doch uns und unsere Kinder gesund ernähren, hört sich gut an - führt aber in der Regel nur zu einem sparsamen Gesichtsausdruck. Ihr schüttelt über unsere "Konsumge-wohnheiten" den Kopf, und wir halten Eure Bioläden für Luxus.

So kommen wir nicht weiter.

Wenn Ihr im Kampf um gentechnikfreie, gesunde und fair produzierte Lebensmittel nicht auch die soziale Frage stellt, und wir im Kampf um ein menschenwürdiges Grundeinkommen nicht nach Qualität und Produktionsbedingungen unserer Nahrungsmittel fragen, kann es keine allgemeine, keine gesamtgesellschaftliche Lösung geben.

Den spalterischen Kreislauf gemeinsam durchbrechen!

Zu wenig Hartz IV ist schlecht für alle! Mit Hartz IV sind wir gezwun-gen, bei Aldi und Lidl einzukaufen. Aber wir wollen nicht als Rechtfertigung für den Preiskrieg der Discounter missbraucht werden. Mit ihrer wachsenden Marktmacht drücken sie bald nach Belieben die Preise der landwirtschaftlichen ErzeugerInnen, bedrohen sie die Existenz kleinerer Lebensmittelproduzenten, sind verantwortlich für unmenschliche Löhne und Arbeitsbedingungen auf der ganzen Welt und zerstören mit immer weiteren Transportwegen die Umwelt.
Uns ist die Qualität unserer Ernährung und unserer Umwelt nicht egal. Und es ist uns auch nicht egal, unter welchen Bedingungen - weltweit - die Lebensmittel produziert und verkauft werden und wie dabei mit unserer Umwelt und den Tieren umgegangen wird. Wir wollen faire, gerechte und nachhaltige Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Menschen auf der ganzen Welt! Mit dieser Einstellung stehen wir nicht alleine da: Gewerkschaften und Landwirte streiten mit uns.
Wir bestehen darauf, dass der von allen erarbeitete gesellschaftliche Reichtum gerecht verteilt wird. Jeder hier lebende Mensch hat ein Recht auf ein menschenwürdiges Einkommen, egal ob er gerade Arbeit hat oder nicht!

Mehr Hartz IV, damit wir es auch satt haben können!

Hartz IV deckt nicht das Existenzminimum. Hartz IV bedeutet Man-gelernährung. Auch 10 Euro mehr Hartz IV ab Januar 2012 ändern daran nichts. Damit ein Erwachsener sich einigermaßen ausgewogen ernähren kann, sind rund 6,50 Euro pro Tag notwendig, das wären im Monat rund 80 Euro mehr, als heute im Hartz-IV-Regelsatz enthalten sind. Das ist noch keine gesunde und schon gar keine Bio-Ernährung. Das sind die Kosten für das Existenzminimum in dieser Gesellschaft.
Die Erwerbslosen-Netzwerke fordern seit langem eine Erhöhung des Eckregelsatzes auf 500 Euro im Monat in Verbindung mit einem gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde. Das würde für viele Millionen Menschen ein wenig mehr Sicherheit, weniger Ausgrenzung und mehr gesellschaftliche Teilhabe bedeuten.

Eine bessere Gesellschaft kann es nur für alle geben - oder gar nicht!

Gentechnikfreie, gesunde und fair produzierte Lebensmittel, eine bäuerlich ökologische Landwirtschaft in Europa und weltweit, eine tiergerechte und klimaschonende Landwirtschaft – wird es ohne ein menschenwürdiges Grundeinkommen für alle nicht geben!

Mehr Hartz IV ist gut für alle!
www.krach-statt-kohldampf.de www.also-zentrum.de

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