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Agentur für Arbeit in Esslingen besetzt: Kritik an der Vermittlungspraxis - IGM Esslingen 21.02.2011
Agentur für Arbeit in Esslingen besetzt
Heftige Kritik an der Vermittlungspraxis des Arbeitsamts
Am heutigen Montag besetzten rund 50 ehemalige Beschäftigte der Firmen Index und Traub das Foyer der Agentur für Arbeit in Esslingen für etwa eine halbe Stunde. Sie protestierten damit gegen die Praxis des Esslinger Arbeitsamtes, junge, gut qualifizierte Fachkräfte an Verleihfirmen in Billigjobs vermitteln zu wollen.
Anfang des Jahres waren bei Index und Traub in Esslingen und Reichenbach/Fils über 100 Personen betriebsbedingt gekündigt und die Auslerner dieses und des letzten Jahres nicht übernommen worden. Die meisten wechselten in eine Transfergesellschaft, die den Zweck hat, Qualifizierungsmaßnahmen durchzuführen und sich um die Vermittlung der Personen zu kümmern. Die Agentur für Arbeit hatte sich bislang hier weitgehend rausgehalten.
Inhaltsbild
Dies war eine gute und jahrelang geübte Praxis. Und auch im Vorfeld des Personalabbaus bei Index/Traub, wie auch bei der Fa. Heller in Nürtingen, gab es eine entsprechende Absprache zwischen den Geschäftsleitungen der Firmen, der IG Metall Esslingen, dem Arbeitgeberverband und den Verantwortlichen des Agenturbezirks Göppingen. Jetzt aber meinen Sachbearbeiter bei der Außenstelle der Arbeitsagentur in Esslingen sich massiv einmischen zu müssen. Sie bombardieren die Kolleginnen und Kollegen mit Stellenangeboten - fast ausschließlich Stellen bei Zeitarbeitsfirmen und zu den bekannt niedrigen Löhnen.
So erhielt ein Kollege z.B. 17 Stellenangebote, davon 15 bei Leiharbeitsfirmen. Auszubildende, die jetzt im Januar/Februar ausgelernt haben, hatten noch nicht einmal ihre letzte Prüfung hinter sich, da hatten sie schon Post von der Arbeitsagentur. Teilweise meldeten sich Verleihfirmen sogar telefonisch direkt bei den jungen Fachkräften, die sich fragten, wie ihre Telefonnummern dort gelandet sind.
Und die Diskussion um Fachkräftemangel bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn ausgebildeten Mechatronikern eine Stelle bei einer Dönerbude angeboten wird.
Die IG Metall Esslingen fordert die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen auf, die Vermittlungspraxis der Esslinger Agentur für Arbeit zu untersuchen. Sollte sich dabei herausstellen, dass es persönliche Verflechtungen zwischen Sachbearbeitern des Arbeitsamtes und einzelnen Verleihfirmen geben sollte, so müsste dies auch personelle Konsequenzen haben.
Unabhängig von den Vorgängen beim Arbeitsamt in Esslingen wird es am Donnerstag dieser Woche (24.02.) im Rahmen des bundesweiten Aktionstags der DGB-Gewerkschaften in vielen Metall- und Elektrobetrieben Aktionen zu Leiharbeit und der Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit geben.
http://www.esslingen.igm.de/news/meldung.html?id=43936
Heftige Kritik an der Vermittlungspraxis des Arbeitsamts
Am heutigen Montag besetzten rund 50 ehemalige Beschäftigte der Firmen Index und Traub das Foyer der Agentur für Arbeit in Esslingen für etwa eine halbe Stunde. Sie protestierten damit gegen die Praxis des Esslinger Arbeitsamtes, junge, gut qualifizierte Fachkräfte an Verleihfirmen in Billigjobs vermitteln zu wollen.
Anfang des Jahres waren bei Index und Traub in Esslingen und Reichenbach/Fils über 100 Personen betriebsbedingt gekündigt und die Auslerner dieses und des letzten Jahres nicht übernommen worden. Die meisten wechselten in eine Transfergesellschaft, die den Zweck hat, Qualifizierungsmaßnahmen durchzuführen und sich um die Vermittlung der Personen zu kümmern. Die Agentur für Arbeit hatte sich bislang hier weitgehend rausgehalten.
Inhaltsbild
Dies war eine gute und jahrelang geübte Praxis. Und auch im Vorfeld des Personalabbaus bei Index/Traub, wie auch bei der Fa. Heller in Nürtingen, gab es eine entsprechende Absprache zwischen den Geschäftsleitungen der Firmen, der IG Metall Esslingen, dem Arbeitgeberverband und den Verantwortlichen des Agenturbezirks Göppingen. Jetzt aber meinen Sachbearbeiter bei der Außenstelle der Arbeitsagentur in Esslingen sich massiv einmischen zu müssen. Sie bombardieren die Kolleginnen und Kollegen mit Stellenangeboten - fast ausschließlich Stellen bei Zeitarbeitsfirmen und zu den bekannt niedrigen Löhnen.
So erhielt ein Kollege z.B. 17 Stellenangebote, davon 15 bei Leiharbeitsfirmen. Auszubildende, die jetzt im Januar/Februar ausgelernt haben, hatten noch nicht einmal ihre letzte Prüfung hinter sich, da hatten sie schon Post von der Arbeitsagentur. Teilweise meldeten sich Verleihfirmen sogar telefonisch direkt bei den jungen Fachkräften, die sich fragten, wie ihre Telefonnummern dort gelandet sind.
Und die Diskussion um Fachkräftemangel bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn ausgebildeten Mechatronikern eine Stelle bei einer Dönerbude angeboten wird.
Die IG Metall Esslingen fordert die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen auf, die Vermittlungspraxis der Esslinger Agentur für Arbeit zu untersuchen. Sollte sich dabei herausstellen, dass es persönliche Verflechtungen zwischen Sachbearbeitern des Arbeitsamtes und einzelnen Verleihfirmen geben sollte, so müsste dies auch personelle Konsequenzen haben.
Unabhängig von den Vorgängen beim Arbeitsamt in Esslingen wird es am Donnerstag dieser Woche (24.02.) im Rahmen des bundesweiten Aktionstags der DGB-Gewerkschaften in vielen Metall- und Elektrobetrieben Aktionen zu Leiharbeit und der Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit geben.
http://www.esslingen.igm.de/news/meldung.html?id=43936